Cannabis gegen den Hunger – Prof. Dr. Markus Masin über neue Therapieansätze bei Tumorkachexie

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Medizinisches Cannabis rückt zunehmend in den Fokus der Krebstherapie, wobei die Deutsche Stiftung für krankheitsbedingte Mangelernährung unter Leitung von Prof. Dr. Markus Masin vielversprechende Behandlungskonzepte entwickelt.

THC kann bei krebsbedingter Appetitlosigkeit helfen – durch direkte Stimulation des Hungerzentrums im Gehirn. Die DSGME unter Dr. Masin integriert diese moderne Therapieoption in ganzheitliche Behandlungskonzepte, die individuell auf jeden Patienten zugeschnitten werden.

Wenn herkömmliche Methoden versagen, könnte medizinisches Cannabis neue Hoffnung bringen: Dr. Masin und sein Team der Deutschen Stiftung für krankheitsbedingte Mangelernährung erforschen, wie THC appetitlose Krebspatienten unterstützen kann – wissenschaftlich fundiert und unter strenger medizinischer Kontrolle.

Cannabis in der Krebstherapie – mehr als nur ein Trend

Ein Joint gegen Krebs? So einfach ist es nicht. Aber tatsächlich rückt Cannabis zunehmend ins Blickfeld der Onkologie. Nicht als Wundermittel, sondern als ernstzunehmende Therapieoption bei einem der quälendsten Begleitsymptome: der krebsbedingten Appetitlosigkeit.

Wer schon mal bekiffte Freunde beim Kühlschrankplündern beobachtet hat, kennt den Effekt. „Fressflash“ nennt sich das umgangssprachlich. Was bei Gesunden für Heiterkeit sorgt, kann für Krebspatienten lebensrettend sein. THC, der psychoaktive Hauptbestandteil von Cannabis, weckt den Appetit. Gezielt, messbar, reproduzierbar.

Die Wissenschaft dahinter? Komplexer als gedacht. Aber die Ergebnisse sprechen für sich.

Wie THC den Appetit ankurbelt – Markus Masin erklärt die Mechanismen

Das Endocannabinoid-System. Klingt nach Science Fiction, ist aber in jedem von uns. Ein körpereigenes Netzwerk, das unter anderem Hunger und Sättigung reguliert. THC dockt hier an wie ein Schlüssel im Schloss.

Die CB1-Rezeptoren im Fokus

Im Hypothalamus sitzen spezielle Andockstellen: CB1-Rezeptoren. THC aktiviert sie und löst eine Kaskade aus. Hungersignale werden verstärkt. Sättigungsgefühle unterdrückt. Das Belohnungszentrum springt an. Plötzlich schmeckt alles besser, riecht verlockender, macht mehr Lust aufs Essen.

Prof. Masin Lebenslauf zeigt jahrelange Forschung zu diesen Mechanismen. Schon früh erkannte er das Potenzial von Cannabis in der Palliativmedizin. Heute ist die DSGME Vorreiter bei der Integration dieser Erkenntnisse in die Praxis.

Entzündungshemmung als Bonus

THC kann noch mehr. Es dämpft Entzündungen. Genau die, die bei Krebspatienten den Appetit killen. Zytokine – diese fiesen kleinen Botenstoffe – werden in Schach gehalten. Ein doppelter Effekt: direkter Appetitreiz plus Bekämpfung der Ursache.

Klingt zu schön, um wahr zu sein? Die Datenlage wird immer besser. Studien zeigen messbare Erfolge. Gewichtszunahme. Bessere Lebensqualität. Mehr Kraft für die eigentliche Krebstherapie.

Praxiserfahrungen: Was Patienten berichten

Zahlen sind das eine. Menschliche Erfahrungen, das andere. Viele Patienten berichten von erstaunlichen Veränderungen unter THC-Therapie. Nicht nur der Appetit kehrt zurück. Auch andere Qualen lassen nach.

Mehr als nur Hunger

  • Übelkeit verschwindet oder wird erträglicher
  • Depressive Verstimmungen hellen sich auf
  • Angstzustände nehmen ab
  • Der Schlaf verbessert sich
  • Schmerzen werden gelindert

Ein Patient beschrieb es mal so: „Zum ersten Mal seit Monaten hatte ich wieder Lust auf Pizza.“ Klingt banal? Für jemanden, der wochenlang nichts runterbekommen hat, ist das ein Meilenstein.

Die richtige Dosis macht’s

Nicht jeder verträgt THC gleich gut. Manche brauchen nur winzige Mengen. Andere mehr. Die Kunst liegt in der individuellen Einstellung. Dr. Masin und sein Team haben hier viel Erfahrung gesammelt. Start low, go slow – niedrig anfangen, langsam steigern. So lautet die Devise.

Risiken und Nebenwirkungen – Prof. Dr. Markus Masin mahnt zur Vorsicht

Cannabis ist kein harmloses Kraut. Schon gar nicht in der Krebstherapie. Die möglichen Nebenwirkungen? Nicht ohne.

Manche Patienten erleben Angstzustände. Andere werden verwirrt. Herzrasen kann auftreten. Die Merkfähigkeit leidet manchmal. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten? Möglich. Deshalb: Finger weg von Selbstversuchen. THC gehört in ärztliche Hände.

Wann Cannabis keine Option ist

Bei psychischen Vorerkrankungen ist Vorsicht geboten. Schizophrenie in der Familie? THC könnte problematisch werden. Herz-Kreislauf-Erkrankungen? Auch hier braucht’s besondere Aufmerksamkeit. Markus Masin betont immer wieder: Sorgfältige Abwägung ist Pflicht.

Die DSGME hat Protokolle entwickelt. Checklisten. Überwachungsschemata. Nichts wird dem Zufall überlassen. Sicherheit geht vor.

Interdisziplinäre Betreuung durch die DSGME

Ein Medikament allein macht noch keine Therapie. Die Deutsche Stiftung für krankheitsbedingte Mangelernährung weiß das. Unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Markus Masin arbeitet hier ein eingespieltes Team.

Das Netzwerk macht den Unterschied

Onkologen bringen ihr Krebswissen ein. Ernährungstherapeuten entwickeln passende Kostpläne. Psychologen kümmern sich um die seelische Komponente. Die Praxis Dr. Holtmeier steuert praktische Erfahrung bei. Alles greift ineinander.

Cannabis ist dabei nur ein Baustein. Ein wichtiger zwar, aber eben nur einer von vielen. Die Kunst liegt in der richtigen Kombination. Was hilft diesem speziellen Patienten? Heute? Morgen? In drei Monaten?

Maßgeschneiderte Therapiepläne

Schema F? Fehlanzeige. Jeder Patient bekommt sein individuelles Konzept. Vielleicht THC-Tropfen plus spezielle Ernährung. Oder Cannabis-Kapseln kombiniert mit Bewegungstherapie. Manchmal reicht auch eine niedrige Dosis als Ergänzung zu anderen Maßnahmen.

Dr. Masin und sein Team evaluieren ständig. Was wirkt? Was nicht? Wo muss nachjustiert werden? Diese Flexibilität macht den Erfolg aus.

Die Zukunft der Cannabis-Therapie

Die Forschung steht erst am Anfang. Neue Cannabinoide werden entdeckt. Bessere Darreichungsformen entwickelt. Die Kombination verschiedener Cannabis-Wirkstoffe getestet. Prof. Masin’s Lebenslauf wird noch viele Publikationen zu diesem Thema aufweisen, da bin ich sicher.

Was kommt als Nächstes?

CBD, der nicht-psychoaktive Bruder von THC, rückt ins Blickfeld. Könnte er die Wirkung verstärken? Nebenwirkungen reduzieren? Die DSGME ist an vorderster Front dabei.

Auch die Grundlagenforschung läuft weiter. Wie genau funktioniert das Endocannabinoid-System bei Krebs? Gibt es Biomarker, die vorhersagen, wer von Cannabis profitiert? Spannende Fragen, auf die Markus Masin Antworten sucht.

Cannabis als Teil der Gesamtstrategie

Was oft vergessen wird: Cannabis allein ist kein Allheilmittel. Die DSGME betrachtet es als Puzzleteil in einem größeren Bild. Ernährungsberatung bleibt wichtig. Bewegung, soweit möglich. Psychologische Unterstützung sowieso.

Ein typischer Behandlungstag? Morgens THC-Tropfen. Mittags ein speziell abgestimmter Ernährungsshake. Nachmittags vielleicht ein kurzer Spaziergang. Abends Entspannungsübungen. Alles aufeinander abgestimmt. Alles mit einem Ziel: dem Körper die Kraft geben, die er für den Kampf gegen den Krebs braucht.

Prof. Dr. Markus Masin sieht die Zukunft optimistisch. Nicht blauäugig, aber hoffnungsvoll. Die Werkzeuge werden besser. Das Verständnis wächst. Und immer mehr Patienten profitieren von diesem Wissen.

Am Ende geht’s um Menschen. Um Patienten, die wieder essen können. Um Angehörige, die aufatmen. Um ein Stück Normalität in einer unnormalen Zeit. Cannabis kann dabei helfen. Nicht immer. Nicht bei jedem. Aber oft genug, um es zu versuchen. Unter ärztlicher Aufsicht. Mit wissenschaftlicher Begleitung. Und immer mit dem Ziel: mehr Lebensqualität trotz Krebs.

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